Es geht weiter! ❤
*Violetta*
Nach dieser langen Zeit im Krankenhaus bin ich froh, endlich wieder meine eigenen vier Wände zu betreten. Plötzlich kann ich verstehen, was so viele immer mit dieser berüchtigten „Krankenhausluft“ meinen. Ich habe das zuvor nie wahrgenommen, für mich war ein Krankenhaus ein Ort wie jeder andere auch. Wenn man aber über 24 Stunden dort verbringt als Nicht-Patient, schleicht sich ganz unauffällig zuerst dieses bedrückende Gefühl an, bis sich schließlich die Medizin, der sterilen Geruch und all diese Dinge zu einem eigenen Geruch entwickeln – den ich nach einigen Stunden zu hassen gelernt habe.
Aber an die frische Luft gehen wollte ich natürlich auch nicht. Ich strecke meine Arme und neige meinen Kopf zuerst nach links und dann nach rechts, um meine versteiften Glieder zu lockern.
Ich habe seit einer gefühlten Ewigkeit nicht geschlafen. Bevor ich mich aber meinem Bett widme, habe ich während der Fahrt beschlossen, endlich wieder Tagebuch zu schreiben. Ich habe das Bedürfnis, so viele Dinge jemandem zu erzählen. So gut es im Moment zwischen mir und Leon läuft – es gibt Dinge, auf die ich mir keine Antwort wünsche, sondern die ich einfach nur los werden möchte.
Mit müden Augen richte ich mich auf. 17 Uhr schon! Ich kann mich nicht mehr genau erinnern, wann ich eingeschlafen bin. Ich werde aber auf jeden Fall noch Ludmilla besuchen, bevor die Besuchszeit vorüber ist.
„Ludmilla?“, leise betrete ich den Raum.
„Vilu?“, ihre Stimme ist um ein Vielfaches leiser als sonst, doch sie gehört ganz klar zu meiner besten Freundin.
„Wie geht es dir?“, flüstere ich.
Diego schläft. Ich sehe aber, dass sie das Bett näher an Ludmillas herangeschoben haben.
„So weit ganz gut“, sie lächelt matt, „Diego war vorhin kurz wach. Er ist aber noch zu betäubt von den Schmerzmitteln und der OP, sagt Leon, und… nun ja, noch nicht ganz der Alte.“
Ich sehe, wie sehr Ludmilla unter diesem Umstand leidet.
„Er war wach, ein besseres Zeichen kann es im Moment nicht geben“, spreche ich ihr Mut zu.
Sie soll sich nicht unnötig quälen.
„Alles wird wieder in Ordnung, Ludmilla. Ich verspreche es dir.“
Schreibt ihr Tagebuch? Oder wem erzählt ihr die Sachen, die euch wichtig sind oder die euch belasten? Freundin? Freund? Oder den Eltern? Das würde mich sehr interessieren 🙂
Aus wessen Sicht sollte ich denn eurer Meinung nach öfter schreiben? In letzter Zeit schrieb ich ja meistens aus der Sicht von Violetta. Schreibt mir gerne einen Kommentar oder benutzt das Kontaktformular auf der Seite „Kontakt“ hier auf dem Blog 😉 Geantwortet wird natürlich auf beiden Wegen…
Eure
Katharina